„Étienne lowers his handfrom his mouth. His expression is serious,maybe even defensive. „I like your smile.“ I like yours, too. But I don`t have the courage to say it aloud.“
– Zitat aus „Anna andthe French Kiss“, Stephanie Perkins, Usborne
Vor nicht mal mehr als drei Wochen war ich zur Klassenfahrt eine Woche in Amsterdam unterwegs – und hatte eine wunderschöne Zeit. „Abschlussfahrt“ haben wir es genannt, und dennoch veranstalteten die Lehrer unseren Trip zu Beginn des Schuljahres…bin ich die einzige, die keinen Sinn darin erkennt? Aber sobald ich wieder zu Hause war, durfte ich mich nochmal auf die Reise machen: direkt ins romantische Paris. Nur bestand der Unterschied zu meiner letzten Reise darin, dass ich durch ein Buch gereist bin, und dabei auch noch zum allerersten Mal auf englisch! Ob mich Stephanie Perkins auch mit ihrer Geschichte und nicht nur mit dem Handlungsort überzeugen konnte, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Informationen zum Buch
Titel: Anna and the French Kiss
Autorin: Stephanie Perkins
Verlag: Usborne (UK Ausgabe)
Genre: Young Adult
Seitenanzahl: 416
Ersterscheinung: 01.08.2011
ISBN: 978-1-409-57993-9
Inhalt

Ein Jahr in Paris? Die 17-jährige Anna könnte sich Besseres vorstellen, als in einem Land zur Schule zu gehen, dessen Sprache sie nicht spricht. Und dafür muss sie auch noch ihren Schwarm in Atlanta zurücklassen. Doch schon bald lernt die angehende Filmkritikerin das französische Leben zu schätzen: echter Kaffee, wunderschöne Gebäude und Kinos wohin man schaut! Vor allem der attraktive Étienne führt Anna durch das schöne Paris – und wird zu ihrem besten Freund. Doch als ihre Freundschaft immer enger wird, sind beide verunsichert – und das nicht nur, weil Étienne eine Freundin hat …
Meine Meinung
Ihr wundert euch, warum ich eben noch von einem englischsprachigen Buch gesprochen habe und euch dann plötzlich eine deutsche Inhaltsangabe zeige? Das liegt schlicht und einfach daran, dass es das Buch auch schon eine Weile in Deutschland gibt, hier läuft es nur unter dem Titel „Herzklopfen auf Französisch“ und ist beim cbj-Verlag erschienen. Als ich wie bereits erwähnt in Amsterdam unterwegs war, hatte ich unglaublich viel Zeit, um gemeinsam mit ein paar Mädels die Stadt allein zu erkunden. Und wie sollte es auch anders sein – so habe ich sie gleich mit in einen riesigen, englischen Buchladen genommen, wenn auch teilweise unfreiwillig (sorry, ich hab euch alle lieb!), und wow. WOWWOWWOW! Ich war soooo verliebt in dieses tollen Laden! Falls ihr Bilder sehen wollt, schaut gerne auf meinem Instagram Account in den Story-Highlights nach, dort habe ich fleißig dokumentiert.
Ich weiß noch ganz genau, welche Atmosphäre mich umgab, als ich begonnen hatte das Buch zu lesen: Wir befanden uns gerade auf dem Heimweg von der Klassenfahrt, hatten noch eine Stunde Fahrtweg vor uns, die Sonne ging gerade unter. Da hatte sich in mir nach sehr langer Zeit wieder die Lust auf ein leichtes, gemütliches Buch geweckt, sodass ich in der leichten Abendsonne gleich auf der ersten Seite von „Anna and the French Kiss“ lachen musste – und zwar so richtig.
Anna, die eigentlich schon einen großen Teil ihrer Zukunft geplant hatte, wird von ihren Eltern nach Paris geschickt, genau genommen auf ein Internat, und das ohne Widerrede. Dass sie da ein bisschen giftig ist, liegt nahe. Doch mit zunehmender Zeit findet sie Gefallen an der romantischen Stadt, die vielen Kinos und guten Geschmack der Franzosen, woran Étienne nicht ganz unschuldig ist. Étienne, der Anna die schönsten Ecken von Paris zeigt, zu ihrem besten Freund wird und sie auch ganz schnell vergessen lässt, dass bei ihr zu Hause in Atlanta eigentlich noch jemand auf sie wartet…
Die Story hat richtig gut angefangen: Anna kommt in Paris an, findet erste Freunde und verzweifelt auch manchmal. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, Paris durch die Augen einer Amerikanerin zu entdecken, aber dann wurde es leider sehr schnell klischeehaft. Étienne, den ich mir übrigens vom Aussehen her ein wenig wie Shawn Mendes vorgestellt habe, stellt für Anna die ganze Zeit über gleichzeitig das Problem und die Lösung dar: Er hat eine Freundin, mit der er nicht ganz so glücklich scheint, von der er sich aber nicht trennt. Anna selbst merkt schnell, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn hat, versucht trotzdem, diese zu leugnen. Mit anderen Worten, wir haben hier das typische Drama mit jedem auch nur erdenklichen kleinen Beziehungsproblem.
Grundsätzlich hielt ich es gar nicht mal für so schlecht, eine leichte Story zu lesen, aber Anna ging mir ab der Hälfte des Buches extrem auf die Nerven. Sie hat, und das vermute ich nur, bei jeder Kleinigkeit angefangen zu weinen. Sie ist das gesamte Buch über eine sehr unentschlossene Protagonistin, wirkte auf mich sehr penetrant, aufdringlich, sehr sprunghaft und leider auch egoistisch. Das warb so schade, wenn ich zu dem tollen Anfang zurückblicke! Der Schreibstil hingegen hat mir gut gefallen. Zuvor hatte ich ja noch nie ein Buch auf englisch gelesen, aber jetzt habe ich Lust auf mehr! Der Stil war sehr einfach gehalten, und selbst wenn ich ein Wort nicht auf Anhieb verstanden habe, klärte sich auch das dann im Verlauf des Textes. Nichtsdestotrotz waren die letzten Seiten sehr schleppend, einfach, weil mir die Lust zum Lesen des Buches fehlte…
Fazit
Was so gut angefangen hatte, ging leider sehr schnell steil abwärts: „Anna and the French Kiss“ ist vielleicht ein ganz schönes Buch für Zwischendurch, aber für mich wurde hier durchgängig viel Lärm um Nichts gemacht – ein paar unnötige Dramen weniger und das Buch hätte mich von Anfang bis Ende in seinen Bann ziehen können. Ic bin mir noch unsicher, ob ich zu den Folgebänden mit anderen Protagonistinnen greifen werde, aber auf jeden Fall steht fest: Bücher auf englisch zu lesen bessert die eigenen Kenntnisse und macht unglaublich viel Spaß!
⭐️⭐️⭐️
Ein Kommentar