„Es muss furchtbar sein, etwas aus Liebe zu tun, das man hasst“, sagte ich leise.
„Das stimmt“, antwortete er. „Aber noch schlimmer ist es, gar nichts aus Liebe zu tun.“
Lena Kiefer
Informationen zum Buch
Titel: Ophelia Scale #1 – Die Welt wird brennen | Autor: Lena Kiefer | Genre: Jugendbuch| Verlag: cbj| Anzahl Seiten: 464| Erscheinungsdatum: 18.03.2019 | ISBN:978-3-570-16542-3 | Preis: 18,00€ (Hardcover)
Klappentext
Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht
Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass …
Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…
unvorhersehbar
dystopisch
fesselnd
Meine Meinung
Dieses Buch verdient eine Rezension. Dieses Buch ist so großartig, dass bestmöglich JEDER erfahren muss, dass es das Buch gibt und dass es unfassbar toll ist. „Ophelia Scale“ ist eines der besten Debüts, die ich je gelesen habe, und ich möchte, dass alle wissen, weshalb ich es so sehr liebe!
Ophelia Scale ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch der Name der Protagonistin. Die Dystopie spielt im Jahr 2134, zu einer Zeit, in der die Technologie weit fortgeschritten, aber in jeglicher Form verboten wurde. Grund dafür ist die sogenannte „Abkehr“, die vom König Leopold in Europa ausgerufen wurde. Ophelia ist mit Technologie groß geworden und musste nun mit ihren 18 Jahren schon sechs Jahre lang mit ansehen, wie die Menschen sich nicht mehr weiterentwickeln, sondern an Ort und Stelle treten. In ihrer Wut auf den König schließt sie sich deshalb der Widerstandsgruppe ReVerse an und wittert ihre Chance auf Rache und Veränderung, als neue Gardisten für das königliche Zentrum des Reichs gesucht werden.
In Maraisville angekommen und anerkannt als neuer Rekrut, der noch ausgebildet werden muss, bekommt Ophelia einen Einblick in das Leben im Palast – und lernt Lucien kennen. Lucien gibt sich nicht sofort zu erkennen, aber Ophelia findet noch heraus, dass er tatsächlich der Bruder des Königs Leopold ist. Lucien ist der Bruder des Mannes, den sie tot sehen will. Und doch verliebt sie sich in ihn und nicht nur das – sie beginnt langsam, an ihren eigenen Überzeugungen zu zweifeln.
Puuuuuh, also wenn das nicht nach viel Drama klingt! Vor dem Lesen dachte ich, ich hätte es mit einer typischen „Mädchen verliebt sich in den Bruder des Feindes“-Geschichte zu tun, aber nein: „Ophelia Scale“ ist so viel mehr als das! Die Liebesgeschichte ist wunderschön, steht aber nicht unbedingt im Vordergrund – und das ist gut so! Somit wirkt die Protagonistin Ophelia nicht so „verkopft“ und hat keinesfalls dauerhaft die rosarote Brille auf. Hier geht es auch darum, was mit der Welt passiert, wenn sie von der Technologie geleitet wird.Was es bedeutet, Opfer zu bringen und Entscheidungen zu treffen, die man nicht ändern kann und was dieser Gedanke in einem auslöst. Freundschaft spielt in dem Buch eine sehr große Rolle, allgemein die Frage, wem man vertrauen kann und wem nicht und wie Vertrauen von der einen auf die nächste Sekunde zerstört werden kann. All das und noch vieles mehr steckt in diesem Buch! Die Autorin behandelt so viele wichtige Aspekte, und das, ohne dass das Buch zu überladen wirkt.
Lena Kiefer, die Autorin, schreibt außerdem, als würde sie es schon hundert Jahre lang tun. Das ist ihr Debüt-Roman und trotzdem habe ich den Eindruck, dass sie schon zehntausend Bücher veröffentlicht hat. Ihr Schreibstil ist genial! Ich fliege nur so durch die Seiten, die Sätze sind nicht zu kompliziert und die Kapitel haben für mich die perfekte Länge. Besonders gut kennt sich die Autorin mit Cliffhanger am Ende eines Kapitel aus. Ständig passiert irgendetwas und ständig will man nach einem Kapitel direkt das nächste lesen, obwohl man sich doch vorgenommen hatte nur noch eines zu lesen und dann das Licht auszumachen. Ich bin sprachlos. Sprachlos und gleichzeitig begeistert!
Ophelia ist eine richtig coole Protagonistin. Sie ist stark, hat Ehrgeiz, Mut und ist vor allem hochintelligent. Sie ist nicht so verweichlicht, aber auch nicht so tough, dass es schon unnatürlich wirken könnte. Ihre Begeisterung für Technik hat eine ansteckende Wirkung auf mich, aber besonders ihr Humor hat es mir angetan: etwas sarkastisch, immer perfekt auf den Punkt gebracht. Doch Ophelia hat auch eine verletzliche Seite und wie sie von einer Seite zur anderen geschubst wird bricht mir fast das Herz. Es wird so deutlich, wie sehr sie an ihrem alten Glauben festhalten will und gleichzeitig erkennen muss, dass einige Dinge nicht so sind, wie sie immer angenommen hatte. Die Charakerentwickling wird schon allein in diesem Auftakt der Trilogie deutlich und das auf positive Art und Weise.
Langeweile kommt beim Lesen von „Ophelia Scale“ definitiv nicht auf. Die Geschichte liefert äußerst spannende Handlungsstränge, aber auch Charaktere, deren Rollen einem von vornherein klar zu sein scheinen, am Ende aber doch ganz anders aussehen. Lena Kiefer hat auch ein Händchen für Dramatik. Sie bringt den Leser dazu, mitzufiebern, verzweifelt zu sein und dann nur noch zu hoffen, dass am Ende alles gut wird. Nur dass dieses Ende dramatisch bleibt. Schon allein der Cliffhanger zwingt mich dazu, direkt weiterlesen und den Fortgang der Geschichte entdecken zu wollen, weil er so unglaublich fies und schrecklich und grausam ist!
Mein Fazit
Ich denke, „Ophelia Scale“ wird DIE Dystopie des Jahres, und deshalb sollte sie niemand verpassen! Die Debütautorin Lena Kiefer hat einen spannenden Reihenauftakt geschaffen, an dem ich absolut gar nichts auszusetzen habe und der die Erwartungen für die Fortsetzung unglaublich hoch setzt. Ich bin gespannt, ob Band 2 dem ersten gerecht werden kann und schwelge bis dahin in Gedanken an Lucien de Marais. Hach, Lucien…
Nachdem du und Josi von neomiscrazyworld mich mit eurer Begeisterung angesteckt hatten musste ich das Buch auch unbedingt lesen. Und zum Glück habe ich das getan, dieses Buch ist einfach SO GUT! Ich konnte gar nicht mehr aufhören weiter zu lesen, es hat mich einfach komplett gefesselt und fasziniert. Also danke, dass du es so oft empfohlen hast!😊😄
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Hahahaha!
Liebe Kira,
das habe ich sehr gerne getan. Es freut mich riesig, dass dir das Buch offensichtlich auch so gut gefallen hat!
Viele Grüße,
Paula
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