Der Alchimist | Rezension

Wenn wir die wirklich großen Schätze vor Augen haben, erkennen wir es nie. Und weißt du auch, warum? Weil die Menschen nicht an Schätze glauben.

Paulo Coelho

Informationen zum Buch

Titel: Der Alchimist | Autor: Paulo Coelho | Genre: Belletristik| Verlag: Diogenes Verlag | Anzahl Seiten: 176 | Erscheinungsdatum: 01.03.2008 | ISBN: 978-3-257-23727-6 | Preis: 11,00€ (Taschenbuch)

Klappentext

Santiago, ein andalusischer Hirte, hat einen wiederkehrenden Traum: Am Fuß der Pyramiden liege ein Schatz für ihn bereit. Soll er das Vertraute für möglichen Reichtum aufgeben? War er nicht zufrieden mit seiner Existenz? Santiago ist mutig genug, seinem Traum zu folgen. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn nicht nur von den Souks in Tanger über Palmen und Oasen bis nach Ägypten führt, er findet in der Stille der Wüste auch zu sich selbst und erkennt, was das Leben für Schätze bereithält, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind. Verschleierte Frauen und sich bekriegende Berber säumen seinen Weg, vor allem aber Menschen, die ihn ermuntern, die Geheimnisse der Welt zu erkunden: eine Zigeunerin, ein alter Mann und nicht zuletzt der weise Alchimist. Und er erfährt die Liebe in ihrer schönsten Form. Fatima und der Alchimist helfen ihm, zu tiefem innerem Glück und völligem Einklang mit der Welt und den Menschen vorzudringen. Ein Buch voll orientalischer Weisheit, eine Geschichte von wunderbarer Schlichtheit und kristalliner Klarheit, ein warmes, lebensfrohes Buch, das Mut macht, den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen.

Quelle: https://www.diogenes.ch/leser/titel/paulo-coelho/der-alchimist-9783257237276.html


Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…

inspirierend

philosophisch

einzigartig


Meine Meinung

Wann habt ihr zuletzt nach einem Buch gegriffen, dass so gar nicht zu euren eigentlichen Leselaunen passt? Wann habt ihr das letzte Mal beispielsweise einen Thriller in der Hand gehalten, obwohl ihr sonst nur Fantasyromane lest? Einen Liebesroman, obwohl ihr sonst nur Krimis und Sachbücher zur Hand nehmt?

Sich aus der eigenen Komfortzone herauszuwagen kann sich tatsächlich lohnen, wie ich letzte Woche festgestellt habe. So habe ich daheim, versteckt hinter alten, staubigen Büchern, eine Ausgabe von „Der Alchimist“ gefunden. Paulo Coelho als Autor war mir sofort ein Begriff, obwohl ich noch nie ein Buch von ihm gelesen hatte, und ich meinte, schon das eine oder andere Buch von ihm online gesehen zu haben. Nach ein paar Klicks auf die positiven Rezensionen im Internet wagte ich dann das Selbstexperiment: Mit Paulo Coelho mal das Buch eines völlig anderen Autors zu lesen.

Nach Abschluss des Experiments kann ich berichten: Paulo Coelho sollten sehr viele Menschen kennen und vor allem lesen! Mit „Der Alchimist“ habe ich eines seiner wohl bekanntesten Werke gelesen, aber es gibt noch viele mehr, die ich entdecken möchte. Das so unscheinbar wirkende Buch, das mit knapp 180 Seiten nicht einmal als „durchschnittlich dick“ bezeichnet werden kann, verbirgt unaussprechlich große Schätze für Herz und Seele, denen jeder Leser eine wohl andere Bedeutung beimessen kann. Aber dazu später mehr.

Die Geschichte des jungen Santiago aus „Der Alchimist“ ist gleichzeitig simpel und auch erstaunlich. So zieht es den jungen Hirten, geleitet von einem immer wiederkehrenden Traum, von Spanien über die Straße von Gibraltar bis zu den Pyramiden nach Ägypten. Seine Motivation für diesen Weg ist ein großer, mächtiger Schatz, den er bei den Pyramiden zu finden erhofft. Angetrieben von diesem Gedanken, erlebt er ein einzigartiges Abenteuer, begleitet von orientalischem Flair und einem schönen Schreibstil. Die Worte, die Paulo Coelho zu Papier bringt, sind leicht verständlich und zaubern ohne großes Drumherum das Gefühl der afrikanischen Hitze an den Ort, an dem man gerade das Buch aufgeschlagen hat. Temperatur und Witterungsbedimgungen scheinen zum Greifen nahe. Man hat den Eindruck, die Strahlen der untergehenden Sonne in der Wüste auf der eigenen Haut zu spüren. Coelho schmückt seinen Schreibstil nur minimal aus und dennoch genügen ein paar kleine Details, um einen riesigen afrikanischen Markt vor den Augen erscheinen zu lassen.

Santiago als Protagonist erscheint mir beim Lesen sehr sympathisch. Er ist ein junger Mann mit Träumen und Zielen, die er erreichen möchte und denkt zudem sehr viel über sich selbst und die Bedeutung der Existenz nach; über die Bedeutung und das Gleichgewicht der Welt. Vieles im Buch erscheint magisch, fiktiv und fantastisch, doch gleichzeitig auch echt und glaubwürdig. Mir hat das Buch das Gefühl gegeben, dass es ettwas gibt, woran man glauben und woran man sich festhalten kann. Doch nicht nur das: der eigentliche Schatz, der sich zwischen den Seiten verbirgt, sich die vielen Weisheiten, die dem jungen Santiago auf seinem Weg begegnen und die nicht nur er, sondern damit auch der Leser in sich aufnimmt. Wie Santiago an seinen Aufgaben und an den Jahren, die er auf der Suche nach seinem Schatz verbringt, wächst, habe ich als Leser das gefühl, gemeinsam mit ihm zu wachsen. Sinngemäß der Weg ist das Ziel denke ich, dass jeder hier andere Werte für sich als wichtig und nennenswert erachtet und deswegen denke ich, dass auch jeder Leser etwas sehr Persönliches für sich aus dem Buch mitnehmen kann. Das unterscheidet von Person zu Person, und daher ist das Buch aus meiner Sicht sehr kostbar und vor allem auch lesenswert.


Mein Fazit

Paulo Coelho schafft mit „Der Alchimist“ eine gedankliche Abenteuerreise, die dazu einlädt, selbst über das eigene Leben, die eigenen Ziele und eigenen Werte nachzudenken. Die Geschichte eines jungen, verträumten Mannes lässt viel Freiraum für eigene Gedanken und Interpretationen und somit auch dafür, individuell Lebensratschläge mitzunehmen. Ich bin schwer begeistert und möchte in Zukunft noch mehr von Paulo Coelho lesen!


Meine Bewertung: 4,5/5 ⭐

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