Crescent City #1 | Rezension

Genau darum geht es doch, Bryce. Darum geht es im Leben: Zu leben, zu lieben, im Wissen, dass morgen schon alles vorbei sein kann, Dadurch wird jeder MOment so viel kostbarer.

Sarah J. Maas

Informationen zum Buch

Titel: Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht | Autor: Sarah J. Maas | Genre: Fantasy | Verlag: dtv Junior | Anzahl Seiten: 928 | Erscheinungsdatum: 18.09.2020 | ISBN: 978-3-423-76296-0  | Preis: 22,00€ (Hardcover)

Klappentext

Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, genießt jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.

Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.

Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte …

Quelle: https://www.dtv.de/buch/sarah-j-maas-crescent-city-1-wenn-das-dunkel-erwacht-76296/


Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…

düster

Buddy-Cop-Story

unterhaltsam


Meine Meinung

Ich. Bin. So. Aufgeregt!

Wow, es ist echt hardcore anstrengend, diese Rezension zu schreiben. Ich freue mich darüber, mich endlich mal wieder mit einer Rezension bei euch zu melden – insgesamt drei Wochen habe ich gebraucht, um mein letztes Currently Reading zu beenden. Drei Wochen habe ich gebraucht für den riesigen Schmöker namens “Crescent City” und diese drei Wochen habe ich nur wegen meiner schulischen Verpflichtungen gebraucht – wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich das Zeitpensum bestimmt auf drei Tage minimieren können. Aber hier ist sie nun, meine Rezension zu dem neuesten Buch von Sarah J. Maas. Heute mal am Montag statt Sonntag, denn ich habe das Buch heute, am 12. Oktober, kurz nach Mitternacht gegen 0.30 Uhr beendet. Dementsprechend ist meine Meinung nach taufrisch und ich kann es kaum erwarten, sie jetzt mit euch teilen zu können! Im Voraus möchte ich mich ganz herzlich beim dtv Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Wie ihr vielleicht wisst, ist Sarah J. Maas für mich die Queen of Fantasy. Sarah J. Maas hat mich im Frühjahr 2020, als ich die gesamte Throne of Glass Reihe gelesen habe, in die Knie gezwungen und spätestens zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass für mich niemand bessere Fantasy schreibt als sie. Schon “Das Reich der Sieben Höfe” habe ich von ganzem Herzen geliebt, aber mit Throne of Glass kam dann die endgültige Bestätigung für mich. Nun ist im September “Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht” erschienen und ich habe alles stehen und liegen gelassen, um es so schnell wie möglich lesen zu können. 

Nur habe ich irgendwie ein vollkommen anderes Bild von Crescent City im Kopf gehabt. Gesteuert von ihren bisherigen Werken, dachte ich bei Crescent City an eine fantastische Welt fernab von Technologie: High Fantasy war es, was ich erwartete, und stattdessen erhielt ich Urban Fantasy.

“Crescent City” spielt in einer umfangreichen, fortgeschrittenen Welt voll von Technologie, in der die verschiedensten fantastischen Wesen nebeneinander und miteinander existieren. Egal ob Fae, Engel, Kobold, Meermann oder Mensch – sie alle leben in der gleichen Welt. Zugegeben, das war für mich zunächst ein wenig schockierend und gewöhnungsbedürftig, aber nur, weil ich von einem völlig anderen Weltenaufbau ausging. Aber Sarah J. Maas überrascht mit “Crescent City” mit einem Urban Fantasy Roman, der ein Stückweit erwachsener gehalten ist als ihre bisherigen Bücher und ich kann euch sagen: ich mag es, trotz einiger Schwierigkeiten, sehr!

Generell konnte ich es überhaupt nicht erwarten, endlich etwas Neues von Sarah J. Maas zu lesen. Wie immer überzeugt sie auch hier mit einem fabelhaften, fesselnden Schreibstil. Wohingegen ich die Geschichte zeitweise nicht wirklich fesselnd fand.

So schwer es mir auch fällt, muss ich leider etwas Kritik an Crescent City üben. Es gibt ein paar Punkte, die mich beim Lesen gestört haben bzw. dafür sorgen, dass ich Crescent City nicht als Highlight bezeichnen kann. 

Der Leser wird ab der ersten Seite mit einer völlig neuen Welt konfrontiert, geradezu in sie hinein geschleudert, ohne irgendwelche Vorkenntnisse. Einerseits war es somit ab dem ersten Moment spannend und alles war neuartig, aber die Flut an Informationen war so riesig, dass sie mich wahrlich übermannt hat. Da passiert so viel und man wird mit Infos zugeschüttet und ich hatte ernsthafte Schwierigkeiten über die ersten 300 Seiten hinweg, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Ich denke, dass es sich bei diesem Buch gelohnt hätte, ein Glossar zu erstellen oder zumindest eine grobe Karte von der ganzen Welt zu haben, denn über die Stadt Crescent City hinaus wird noch so viel mehr erzählt und preisgegeben, was man sich ohne ordentliche Karte kaum vorstellen kann. 

Dieser entstandene Knoten in meinem Kopf hat mir das Lesen etwas erschwert, weil ich mich vorrangig darauf konzentrieren musste, alles zu verstehen, anstatt mich auf die Gefühle während des Lesens fokussieren zu können. Was die Handlung selbst betrifft, hat es auch hier ein wenig gedauert, bis ich genau die Art von Geschichte hatte, die ich von Sarah J. Maas kenne. Erst ab dem Beginn des zweiten Drittels würde ich sagen, dass das Buch wirklich Fahrt aufgenommen hat. Bis dahin plätscherte die Handlung vor sich hin, die Spannung fehlte und die Seiten haben sich ziemlich lang gezogen. Bryce Quinlan ist die starke, mutige Protagonistin, deren beste Freundin Danika (das ist kein Spoiler) zu Beginn der Handlung ermordet wird. Mit Danika sind auch der Lebensmut und die Fröhlichkeit verschwunden, die das Leben von Bryce bis dahin erfüllt haben und Bryce willigt zwei Jahre später ein, als sie darum gebeten wird, den wahren Mörder von Danika zu finden. An ihrer Seite ist Hunt Athalar, ein Sklave des Gouverneurs und Erzengels Micah, mit dem sie sich auf die Suche nach dem Täter begibt. Ab diesem Moment entwickelt sich die Handlung zu einer Art Buddy-Cop-Geschichte, die definitiv für Unterhaltung gesorgt hat, wegen der ich mich jedoch auch ständig fragte: Kommt da noch etwas?

Oder dreht sich das gesamte Buch nur darum, den Täter zu finden?

Letztendlich dreht sich die Handlung wirklich zu einem Großteil darum und ich muss leider sagen, dass es mich an mancher Stelle ein wenig gelangweilt hat. Doch je weiter ich las, umso besser wurde das Buch. Die Ermittlung wurde spannender und es ging irgendwann nicht mehr nur darum, den Mörder zu finden. Mysterien wurden aufgedeckt, andere kamen hinzu und neue Charaktere tauchten auf. Gerade die Charaktere sind es, die einen riesigen Pluspunkt für mich darstellen. Alle Charaktere sind interessant und ich würde mir bei jedem einzelnen wünschen, mehr über sie oder ihn zu erfahren. Jeder ist speziell und trotzdem passen sie alle zum Buch! Aufgrund der Fülle weiß ich über einige Charaktere noch recht wenig, doch ich hoffe, dass sich das mit der Fortsetzung ändern wird. Ganz besonders toll finde ich Ruhn, der für mich auch viel, viel VIEL toller ist als Hunt.

Hunt ist es, der neben Bryce wohl am stärksten im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Anfangs fand ich ihn nur okay, doch während seiner Zeit gemeinsam mit Bryce entwickelte ich ein klein wenig mehr als nur Sympathie für ihn. Obwohl sich die Lovestory zwischen ihm und Bryce recht realistisch, über einen längeren Zeitraum hinweg, entwickelt, war es bei Weitem nicht die Liebesgeschichte, mit der mich das Buch überzeugt hat.

Was mir an Crescent City so besonders gefallen hat, ist die Thematik der Freundschaft sowie der Geschwisterliebe. Beide Themen haben mein Herz viel, viel höher schlagen lassen als die romantischen Elemente im Buch und wenn ich ehrlich bin, sind es vor allem die letzten 100 Seiten, dank denen meine Bewertung mit einer 4/5 ausgefallen ist. Ohne diese wäre es wohl bei einer 3/5 geblieben, aber auf den letzten 100 Seiten war es, als hätte ich endlich ein Buch von der echten Sarah J. Maas gelesen. Die Handlung wurde einfach unglaublich spannend. Es sind Dinge passiert, die ich absolut nicht für möglich gehalten habe, selbst die Auflösung des „Täters“ habe ich überhaupt nicht kommen gesehen! Und weinen musste ich schrecklich viel. Teils aus Trauer, teils wegen meiner Freude. Diese letzten hundert Seiten haben Crescent City für mich zu einem echt guten Buch gemacht.

Ich denke, dass es unvermeidlich ist, Crescent City mit den anderen Büchern von Sarah J. Maas zu vergleichen. Meiner Meinung nach reicht es an kein anderes Buch von der Autorin heran und irgendwie enttäuscht mich das ein wenig. Ich bin es einfach gewohnt, dass sich die Geschichten von Sarah J. Maas in meine Seele brennen und niemals aus meinem Kopf verschwinden. Crescent City hat das leider nicht geliefert. Crescent City hat mir schöne, spaßige und abenteuerreiche Momente beschert und braucht sich nicht verstecken, auch wenn es anders ist als alles andere, was ich bisher von meiner Queen of Fantasy gelesen habe. Vermutlich hatte ich meine Erwartungen an Crescent City einfach viel zu hoch gesteckt, doch wer weiß – bekanntlich nehmen die Handlungen in den Büchern von Sarah J. Maas immer erst frühestens ab Band 2 richtig Fahrt auf und der Epilog von Crescent City lässt alle Zweifel an einer Fortsetzung verschwinden – die wird es auf jeden Fall geben! Und ich werde sie mit absoluter Sicherheit lesen. 


Mein Fazit

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten hat mir „Crescent City“ sehr gut gefallen. Es ist anders als alles andere, was ich bisher von ihr gelesen habe und aus dem Grund, dass mir Urban Fantasy nur selten zu 100% zusagt, auch längst nichts gut wie ihre anderen Werke. Erst am Ende des Buches habe ich die Spannung und die Emotionen bekommen, die ich sonst von Sarah J. Maas kenne und ohne diese wäre ich ziemlich enttäuscht gewesen. Nun halte ich es, obwohl ich den Anfang des Buches sehr schleppend fand, für sehr empfehlenswert – vor allem, wenn ihr Urban Fantasy toll findet. Mich haben hier vor allem die Umsetzung der Freundschaftsthematik sowie die vielen, tollen Charaktere überzeugt. Da ist definitiv noch viel Luft nach oben, aber ich freue mich auf Band 2!


Meine Bewertung: 4/5 ⭐

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