Crave | Rezension

Was soll das? Jetzt mal im Ernst. Wann habe ich mich bitte in die Protagonistin eines dämlichen Young-Adult-Romans verwandelt? In das Klischee des Mädchens, das neu an eine Schule kommt und sich von der ersten Sekunde an in den heißesten, unerreichbarsten Bad Boy verliebt?

Tracy Wolff

Informationen zum Buch

Titel: Crave | Autor: Tracy Wolff | Genre: Young Adult Romantasy | Verlag: dtv | Anzahl Seiten: 688 | Erscheinungsdatum: 20.08.2021 | ISBN: 978-3-423-76335-6  | Preis: 20,00€ (Hardcover)

Klappentext

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern verschlägt es Grace buchstäblich ins kalte Exil: die Wildnis von Alaska, wo ihr Onkel ein Internat leitet, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Und die Schüler sind nicht weniger mysteriös, allen voran Jaxon Vega, zu dem Grace sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt – trotz aller Warnungen, dass sie in seiner Nähe nicht sicher ist. Doch Jaxon hat seinen Ruf nicht umsonst: Je näher sie und der unwiderstehliche Bad Boy einander kommen, desto größer wird die Gefahr für Grace. Offensichtlich hat jemand es auf sie abgesehen …

Quelle: https://www.dtv.de/buch/tracy-wolff-crave-76335/


Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…

spannend

verflucht

unterhaltsam


Meine Meinung

Hey, ihr Lieben! Ich hoffe, ihr hattet eine tolle Woche. Meine war ziemlich turbulent und generell ist gerade sehr viel los, weil ich ab Oktober studieren werde – aber ich habe mir letzte Woche sehr viel Zeit für ein absolutes Highlight-Buch genommen: „Crave“. Und ich freue mich so sehr darauf, meine Meinung zu dem Buch mit euch zu teilen!

Lange Zeit bin ich um „Crave“ herumgeschlichen. Ich habe gemerkt, dass die Meinungen zu dem Buch sehr weit auseinandergehen – die einen lieben es, die anderen hassen es. Außerdem wurde es hier und da als „Twilight 2.0“ bezeichnet (eine Aussage, der ich mich jetzt überhaupt nicht anschließen kann). Letztendlich habe ich es mir nur gekauft,  weil ein paar meiner liebsten Bookstagrammer von dem Buch geschwärmt und mich somit überzeugt haben. Und. Ich. Liebe. Es. 

„Crave“ zu lesen, war in allererster Linie eines: Spaßig. Lange ist es her, dass ich so so so so so viel Spaß beim Lesen eines Buches hatte. Ich glaube, ich war auch in der perfekten Stimmung, um das Buch zu lesen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätten mich einige Faktoren wohl gestört, aber so, wie es war, war es perfekt. Das Cover hat mich dazu gebracht, mich auf eine etwas düstere Geschichte einzustellen – auf eine Geschichte mit Fantasy-Aspekten und sehr viel Spannung. 

Genau das habe ich auch bekommen.

In „Crave“ zieht Grace nach dem Tod ihrer Eltern ins eisige Alaska und besucht fortan die sogenannte Katmere Academy, an der ihr Onkel der Direktor ist. Somit bekommen wir eine von Grund auf dunkle, winterliche, eisige und gleichermaßen irgendwie gemütliche Atmosphäre und ich LEBE für diese Academy-Vibes, die die Geschichte ausstrahlt: Schuluniformen, alte Gemäuer, dunkle Deckenverzierungen, Kaminfeuer in jedem öffentlichen Raum, elitäre Schülergruppen. Ich habe all das mit meinem ganzen Sein verschlungen und konnte von der Atmosphäre absolut überhaupt nicht genug bekommen.

Zu der tollen Atmosphäre gehört auch ein wahnsinnig guter Schreibstil, der zwar jugendlich gehalten, aber sehr flüssig ist und die Charaktere zum Leben erweckt. Ich hatte wirklich das Gefühl, mich in Grace und vor allem in ihre ganz persönliche Gedankenwelt hineinversetzen zu können. Der Erzählstil ist dynamisch, die Dialoge richtig authentisch und ich hatte das Gefühl, echten Konversationen zu folgen UND mitten in Grace‘ Kopf zu stecken. 

Grace als Protagonistin ist wahnsinnig lebhaft. Sie ist ein starkes, vielleicht auch ziemlich naives Mädchen, das sich für Selbstironie nie zu schade ist. Sie versucht, unangenehme Situationen für sich selbst ein bisschen aufzulockern, kann in anderen Momenten aber auch ziemlich ernst sein. Ich habe besonders ihre liebevolle, sich um andere Menschen sorgende Seite gemocht und ihren Willen, in allen Menschen das Gute zu sehen. Dass sie über sich selbst lachen kann, macht sie außerdem sympathisch – und gibt der Geschichte eine große Portion Humor mit auf den Weg.

Rein theoretisch ist „Crave“ eine YA-Geschichte mit düsterem Setting – wäre da nicht Grace. Sie und ihr Humor machen das Lesen zu einem spaßigen, unterhaltsamen Erlebnis, das über eine „normale“ Fantasygeschichte hinausgeht. 

Ich war wahnsinnig begeistert und habe mich riesig gefreut, endlich mal wieder ein Buch mit absolutem Suchtfaktor gefunden zu haben – Suchtfaktor der Sorte, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und auch gut und gerne mal 200 Seiten am Stück gelesen habe. Süchtig hat mich einerseits der Unterhaltungsaspekt, andererseits die Handlung gemacht. Schon ziemlich schnell wird dem Leser klar, dass an der Katmere Academy so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Viele kleine Hinweise deuten an, was wirklich Sache zu sein scheint und es ist so cool, zu spekulieren und auf Erleuchtungen zu warten, während Grace von einer ahnungslosen Situation in die nächste stolpert. Die Autorin spielt dabei ganz eindeutig mit einer Menge Klischees – und man merkt, dass das absichtlich getan wird. Hier und da war es auch ziemlich kitschig, aber bei dieser Geschichte war das für mich absolut okay. Und ich kann es an dieser Stelle nur noch einmal betonen: ES. HAT. SO. VIEL. SPAß. GEMACHT.

Sobald Jaxon Teil der Geschichte war, ist der Spaß nochmal in andere Dimensionen aufgestiegen. Er mag vielleicht nicht der originellste Charakter sein, aber ich mochte ihn und ja, fand ihn irgendwie ziemlich attraktiv und kam mir ein bisschen wie ein verliebter Teenie dabei vor. Die Dynamik zwischen ihm und Grace ist mir bisweilen noch etwas „lasch“, aber das kann sich in den Folgebänden noch entwickeln. Dafür nahm die Handlung ab einem bestimmten Punkt wahnsinnig an Fahrt auf und hat mich richtig gefesselt. Ich wollte und konnte aufgrund der Spannung überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen.

Und jetzt muss ich auf die Fortsetzung dieses Highlights warten und weiß bei dem Ende nicht, wie ich das schaffen soll. 


Mein Fazit

„Crave“ ist für mich ein richtiges Lesehighlight geworden, das insbesondere mit einem super coolen, düsteren Setting und einem tollen Erzählstil besticht. Ich habe die Dialoge, die Themen, den Handlungsverlauf, das Spiel mit Klischees und die Fantasy-Aspekte sehr geliebt und mich gefreut, endlich mal wieder ein leichtes Buch gefunden zu haben, das mir so richtig Spaß macht! Ich kann es kaum erwarten, bald Band 2 lesen zu können!


Meine Bewertung: 5/5 ⭐

Ein Kommentar

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