Vielleicht Nie | Rezension

Es ist nichts schlimmes dabei, eigene Träume zu haben.

Carolin Wahl

Informationen zum Buch

Titel: Vielleicht Nie – Vielleicht-Trilogie #2 | Autor: Carolin Wahl | Genre: New Adult | Verlag: Loewe | Anzahl Seiten: 416 | Erscheinungsdatum: 15.10.2021 | ISBN: 978-3-7432-1096-7 | Preis: 14,95€ (Paperback)

Klappentext

Studium, netter Freund, bezahlbare WG: check! Eigentlich verläuft Joanas Leben perfekt nach Plan, das einzige Problem: Es ist nicht ihr Plan. Ihre wahren Wünsche verbirgt sie hinter einer hübschen Maske. Bis Killian, der Bruder ihrer besten Freundin, wieder in München auftaucht. Mit seinen verführerischen Cocktails und provokanten Sprüchen mischt der Barkeeper ihr Leben ziemlich auf. Denn er ist der Einzige, der hinter ihre Fassade blickt. Doch der Adrenalinjunkie passt so gar nicht in Joanas sichere Zukunft. Aber Kilian weckt Träume in ihr, die sie schon längst verdrängt hat. Und Gefühle, die sie auf keinen Fall zulassen darf … 

Quelle: https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/vielleicht_nie_vielleicht_trilogie_band_2-10073/


Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…

Herz-zum-Lachen-bringend

lebendig

leicht


Meine Meinung

Hach. Haaaaaaach, war das schön. Ich habe mich riesig auf “Vielleicht Nie” gefreut – weil Carolin Wahl mich bereits mit “Vielleicht Jetzt” total verzaubert hatte. In Band 1 der NA-Trilogie, in dem es eigentlich um Brie und Anton geht, durfte ich Jo (bzw. Joana) bereits kennenlernen und schon da habe ich mich gefragt, wie es sein würde, ihre Geschichte zu lesen. Und letztendlich fand ich ihre Geschichte noch schöner als die von Brie. Tiefgründiger, persönlicher, mutmachender, aufbauender. Danke an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!

“Vielleicht Nie” spielt erneut in Deutschland, genauer gesagt in München, und bietet damit wieder ein wundervoll von der Autorin aufbereitetes Setting mit wunderbar beschriebenen Orten, sodass es sich anfühlt, als würde man München selbst in- und auswendig kennen. Spaß bringt die Tatsache, dass Carolin Wahl einen Teil der Geschichte vor dem Hintergrund der Wiesn abspielen lässt. Es gibt ein Wiedersehen mit den Charakteren aus “Vielleicht Jetzt” , nur ist diesmal Jo die Protagonistin. Joana. Joana und Kilian. Kilian und Joana. Und wieder fängt mein Herz an zu purzeln…

Zu der Lovestory komme ich gleich noch, aber sie soll nicht im Zentrum meiner Rezension stehen. Genau so, wie sie für mich persönlich nicht im Zentrum des Buches stand. Vielmehr war “Vielleicht Nie” für mich Joanas ganz eigene Geschichte vom Glücklich-Werden. Vom Angst-Haben. Vom Mutig-Sein. Vom Träume-Eingestehen. 

Ich finde, dass Joana eine großartige Protagonistin ist. Sie mag nach außen hin immer etwas distanziert, etwas steif, etwas uninteressiert oder sogar abweisend wirken. Sie plant und plant und plant ihr Leben von vorne bis hinten, würde niemals wagen, ein Risiko einzugehen oder irgendwelche Regeln zu brechen. Sie hat Freunde, die für sie da sind. Ein Studium. Sie hat ein geregeltes Leben, aber irgendwie fehlt da der Hauch von…Glück? Zufriedenheit? Freude?

Ich habe mich so, so gut in sie hineinversetzen können. Ich habe verstanden, welche Gedanken ihr durch den Kopf gehen. Warum Jo eben so ist, wie sie ist. Warum sie nicht so ist, wie sie eigentlich gerne sein würde, obwohl sie es sich nicht erlaubt, darüber nachzudenken. 

Und dann ist da plötzlich Kilian in ihrem Leben. Kilian, der jeden Adrenalinkick mitnimmt, den er finden kann. Der jede Sekunde seines Lebens spüren will, dass er wirklich LEBT. Der sich von nichts und niemandem sagen lässt, wie er sein Leben gestalten soll. 

Joana hat Angst davor. Angst vor seiner losgelösten Art, seinem Freigeist, seiner Suche nach dem nächsten Abenteuer. Angst, weil sie genau so, wie er ist…niemals sein will. Oder?

Die Chemie zwischen Kilian und Joana ist…der Wahnsinn. Ich habe jede Szene der beiden, jedes Nicht-Date, jeden Moment, in dem Kilians Lippen sich zu einem Schmunzeln verzogen haben und jede Sekunde, in der sie die Augen wegen ihm verdreht hat, genossen. Ich finde es großartig, dass Kilian Joana dabei geholfen hat, zu sich selbst zu finden und auf ihr eigenes Herz zu hören. Ich finde es großartig, zu sehen, wie ihr Herz sich nach und nach mehr für ihn geöffnet hat. Ich finde es herrlich, wie die beiden sich Wortgefechte geliefert haben, aber trotzdem auch ernst und verständnisvoll miteinander reden konnten.

Es ist eine Geschichte voller Wärme, voller Hoffnung, voller Freude, voller Angst. Angst davor, sich einzugestehen, was man wirklich fühlt und will. Angst davor, dass die Menschen, die man liebt, aus dem eigenen Leben verschwinden. Angst davor, man selbst zu sein, weil man gar nicht mehr weiß, was das überhaupt bedeutet. 

Ich habe jede einzelne Sekunde mit dem Buch genossen. Habe mich jedes Mal darauf gefreut, es aufschlagen und Jo begleiten zu können. 

Denn letztendlich geht es allen voran um Joanas persönliche Entwicklung mit all den Hürden, die es währenddessen zu meistern gilt. Und Kilian hilft ihr dabei. Und mein Herz schmilzt schon allein beim Gedanken daran, weil es so, so schön war.

“Lebendig” ist eines der besten Worte, das ich finden könnte, um “Vielleicht Nie” zu beschreiben. Es ist lebendig, weil die Themen, die aufgegriffen werden, so wichtig und alltäglich sind. Es ist lebendig, weil die Dialoge und Situationen im Buch so lebensnah sind, dass ich mich oft an ähnliche Situationen erinnern musste, die mir selbst bereits widerfahren sind. Es ist lebendig, weil Joana ein absolut vielfältiger und komplexer Mensch ist. 

Ich habe mich wahnsinnig wohl beim Lesen gefühlt. Habe sehr oft geschmunzelt, war einmal den Tränen nahe, wollte das Buch am liebsten ganz fest an mich drücken und einmal kurz ins verregnete München fliehen, um Jo zu umarmen und ihr zu sagen, dass sie mutig sein und träumen darf. 


Mein Fazit

„Vielleicht Nie“ ist ein absolutes Wohlfühlbuch und mein bisher liebster Band von Carolin Wahls „Vielleicht“-Trilogie. Ich hatte eine wunderschöne Zeit mit Kilian und Jo, wobei das hier nicht nur eine Lovestory ist, sondern allem voran eine Geschichte davon, den Mut zu haben, man selbst zu sein. Träumen zu dürfen und glücklich zu sein. Ich hätte das Buch am liebsten nie beendet, weil es alles so schön und leicht erscheinen lässt. Hach ja… 


Meine Bewertung: 5/5 ⭐

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