das Reich der Sieben Höfe – Silbernes Feuer | Rezension

„Jeder verdient es, glücklich zu sein. Der Weg dorthin ist nicht leicht, sondern lang und steinig, und oft hat man nicht die geringste Orientierung. Aber man geht ihn trotzdem weiter. Weil man weiß, dass sich das Ziel lohnt.“

Sarah J. Maas

Informationen zum Buch

Titel: Das Reich der Sieben Höfe – Silbernes Feuer (Band 5) | Autor: Sarah J. Maas | Genre: Fantasy | Verlag: dtv | Anzahl Seiten: 816 | Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2021 | ISBN: ISBN 978-3-423-76334-9  | Preis: 21,00€ (Hardcover)

Klappentext

Achtung: Der Klappentext könnte Spoiler für die bisherigen Bände der „Das Reich der Sieben Höfe“ – Reihe enthalten!

Feyres Schwester Nesta war schon immer stolz, wütend und nachtragend – und seit sie gegen ihren Willen eine High Fae wurde, fällt es ihr schwer, ihren Platz am Hof der Nacht zu finden. Ausgerechnet Cassian soll Nesta nun dabei helfen, ihr Schicksal zu akzeptieren. Doch die plötzliche Nähe zu ihm stellt Nesta vor eine beinahe unerträgliche Herausforderung, denn noch immer kann und will sie ihren Gefühlen für Cassian nicht nachgeben.

Als dem Reich der Fae erneut ein Krieg droht, liegt es an Nesta, drei magische Artefakte zu finden – um das Schlimmste zu verhindern. Doch die Suche bringt nicht nur dunkle Machenschaften ans Licht, sondern auch Nestas magische Fähigkeiten, die eine ungeahnte Gefahr darstellen …

Quelle: https://www.dtv.de/buch/sarah-j-maas-das-reich-der-sieben-hoefe-silbernes-feuer-76334/?gclid=CjwKCAiAv_KMBhAzEiwAs-rX1PF5kSoxqb6bWNqwb5sKjZJh9TcPx2Jf7aRNVzM5wTfczYi6spoiJxoCtPwQAvD_BwE


Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…

emotional

mitreißend

intensiv


Meine Meinung

Ihr Lieben, das Studium verlangt einiges von mir ab und ich habe das Gefühl, der Oktober ist innerhalb eines einzigen Wimpernschlags verflogen – und dann ist der November so plötzlich und schnell an mir vorbeigesaust, wie er aufgetaucht ist. Ein Buch, das mich durch die neuerdings eher grauen Tage begleitet und ganz, ganz viel Licht in meine Augen gezaubert hat, ist der kürzlich erschienene fünfte Band von „Das Reich der Sieben Höfe“ von niemand anderem als meiner Fantasy-Queen Sarah J. Maas. Und dass sie meine Fantasy-Queen ist, hat sie auch mit diesem neuen Band meiner Lieblingsreihe von ihr unter Beweis gestellt. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

Eigentlich könnten wir die Rezension an dieser Stelle mit den Worten „Ich habe es bis zur Unendlichkeit geliebt“ beenden und alles Nötige wäre gesagt, aber irgendwie wäre das dann doch wieder nicht genug für ein so wunderbares Buch. 

Da es sich hier um den fünften Band einer Reihe handelt und ich euch als Leser_innen nicht spoilern möchte (denn „Das Reich der Sieben Höfe“ sollte man dringlichst ohne inhaltliche Vorkenntnisse lesen), muss ich mich in dieser Rezension leider recht vage ausdrücken. Das ist schwierig, weil ich insbesondere auf das eine oder andere Detail gerne eingehen möchte, aber ich werde mich bemühen, euch dennoch einen Eindruck von meiner Meinung zu verschaffen.

Anders als in der Haupttrilogie begleiten wir in „Das Reich der Sieben Höfe – Silbernes Feuer“ nicht Feyre, sondern ihre älteste Schwester Nesta. Allein diese Tatsache hat mich wahnsinnig gespannt auf das Buch gemacht, denn Nesta erschien mir mit ihrer eher abweisenden, strengen und distanzierten Art bereits zu Anfang sehr vielschichtig und interessant. Obwohl sie jedem die kalte Schulter gezeigt hat und generell eher als „unsympathisch“ eingeschätzt wird, mochte ich sie schon immer irgendwie – und jetzt, nach dem fünften Band, liebe ich sie. 

Wir kehren mit „Silbernes Feuer“ zurück nach Prythian. An einen Ort, der sich für mich inzwischen wie mein Zuhause anfühlt. Doch der Erzählstil ist nun ganz anders als der in der Haupttrilogie – er ist um eines schwermütiger, negativer und trauriger. Eben genau so, wie Nesta ist. Prythian erstrahlt nicht in den satten Farben, die man normalerweise mit dieser Welt verbindet, sondern ist blass und düster, als hätte jemand einen grauen Schleier um diesen schönen Ort gewoben. Allein das ist eines von vielen Mitteln, die eingesetzt werden, um Nesta hier ihre ganz persönliche Stimme zu geben. Es ist von Anfang an offensichtlich, dass man ab sofort in der Haut einer anderen Protagonistin steckt und dennoch bleibt Sarah J. Maas ihrem zum Niederknien schönen Schreibstil treu. Ein weiteres Mal habe ich mich in ihre Wortwahl verliebt und in ihre Art und Weise, Umgebungen zu beschreiben, sodass man denkt, man wäre nicht nur gedanklich, sondern auch räumlich den eigenen vier Wänden entflohen. Ein weiteres Mal habe ich gemerkt, wie lebhaft und dynamisch sie erzählt, wie schnell man das Gefühl hat, die einzelnen Charaktere zu kennen und irgendwie auch Teil dieser (leider) nur fiktiven Welt zu sein. Schon der Schreibstil von Sarah J. Maas fühlt sich wie nach Hause kommen an.

Inhaltlich macht „Das Reich der Sieben Höfe – Silbernes Feuer“ da weiter, wo der vierte Band („Frost und Mondlicht“) aufgehört hat, nur eben aus der Sichtweise von Nesta. Obwohl ich die ersten Teile der Reihe nicht kurz vorher nochmal gelesen habe, war es ein Leichtes, in der Geschichte anzukommen. Die wichtigsten Ereignisse aus den vorherigen Bänden werden geschickt in Dialoge und Gedankenfetzen mit eingebaut, sodass ich von Anfang an mit ganzem Herzen dabei war. Oh ja, wie sehr ich mit ganzem Herzen dabei war. Vielleicht ein bisschen zu sehr.

Nesta hat mir in und meinem Herzen mit ihrer Geschichte einiges abverlangt. Zu Beginn tritt sie mit der unverwechselbaren Kälte und kratzbürstigen, unnahbaren Art auf, die ich noch so von ihr kannte – mit dem Unterschied, dass ich jetzt ein Stück weit in ihr Herz sehen konnte. Und das hat so, so sehr weh getan. Ich weiß nicht, wie Sarah J. Maas das macht, aber ich hatte den Eindruck, seelisch irgendwie mit Nesta zu verschmelzen und alles zu fühlen, was sie gefühlt hat. Und da war auf einmal so viel Verständnis für ihre Art, ihr Verhalten und ihre Gedanken. Am liebsten hätte ich sie mal umarmt, ihr zuversichtlich zugelächelt oder sie angefleht, verflucht nochmal für sich selbst zu kämpfen! Mein Herz, mein Kopf, mein Körper – ich war mit allem in dieser Geschichte drin, was ich zu geben habe. 

Mit knapp 800 Seiten ist das Buch ein richtiger Wälzer, doch ich bin Sarah J. Maas dankbar dafür, dass sie Nesta so viel Raum gegeben hat, um zu leben, zu lernen und zu wachsen. Vergleichsweise ist es ein eher ruhiges Buch – für Sarah-J-Maas-Verhältnisse. Wir haben natürlich wieder Action, Magie, fantastische Welten, einen sich langsam aufbauenden Plot, Spannung, eine gesunde Prise Humor und mit Cassian und Nesta im Gepäck eine Lovestory. Auf Cassian hatte ich mich mindestens genau so sehr gefreut wie auf Nesta selbst und es war so schön, mit anzusehen, wie Nesta langsam ihr Herz geöffnet hat und bereit war, zu fühlen. Zu lieben. Ich habe Cassian für seine liebevolle Art, seinen Optimismus und seine Wärme noch einmal fester ins Herz geschlossen als ohnehin schon. Und die Spannung bzw. Energie zwischen ihm und Nesta…uiuiui! Einzig und allein einen klitzekleinen Plottwist gab es, den ich mir nicht so gewünscht habe, aber ganz ehrlich: Das ist Meckern auf einem so hohen Niveau, dass es schon gar nicht als Meckern bezeichnet werden kann. Für manche mag die Liebesgeschichte der zentrale Aspekt der Handlung gewesen sein, doch für mich war es allem voran Nestas Entwicklung, die das Buch so besonders und bewegend macht. Ich liebe es, dass Sarah J. Maas ihr so viel Zeit gegeben hat, um sich langsam – und vor allem realistisch – zu verändern. Der innere Kampf, den sie mit sich selbst ausgemacht hat, hat mich beinahe in die Knie gezwungen und es gab mehrere Momente im Buch, die mich nicht nur zum Schlucken, sondern auch zum Weinen gebracht haben. Doch letztendlich war es für mich ein Weinen mit einem freudigen, gerührten Funkeln in den Augen, denn obwohl sie nur eine fiktive Figur ist, war ich wahnsinnig stolz auf sie. 

Hach, diese rohen Emotionen…sie sind es, die „Das Reich der Sieben Höfe“ für mich zu einer unvergleichlichen Buchreihe macht. Ich fühle einfach ausnahmslos mit einer so heftigen Intensität, dass ich mir mehr als nur einmal Sorgen um mein armes Herz gemacht habe. Den letzten Rest hat es mir gegeben, dass wir in „Silbernes Feuer“ alt bekannte und geliebte Charaktere wiedersehen dürfen und sie sogar wichtige Teile der Handlung sind. Ich sage es nochmal: Mein armes, armes Herz…


Mein Fazit

Bildgewaltig, emotionsgeladen und intensiv – das ist „Das Reich der Sieben Höfe – Silbernes Feuer“ für mich. Tränenüberströmt, aber mit einem Lächeln im Gesicht habe ich das Buch geschlossen und beende damit auch meine Rezension. Nesta hat sich mit einer unglaublich tollen und glaubwürdigen Charakterentwicklung in mein Herz geschlichen und ganz besorgniserregende Dinge damit angestellt, doch ich habe es mit Freude zugelassen. Denn diese heftigen Emotionen, die keine andere Geschichte so aus mir hervorlocken kann, macht „Das Reich der Sieben Höfe“ so besonders.


Meine Bewertung: 5/5 ⭐

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