„Manchmal wäre ich gern mutiger“, sagte ich mit einem Mal. Er nickte. „Mut braucht man, um etwas Neues zu entdecken.“
Michelle Schrenk
Informationen zum Buch
Titel: Wann immer wir träumen (Immer-Trilogie, Band 2) | Autor: Michelle Schrenk | Genre: New Adult | Verlag: Loewe Intense | Anzahl Seiten: 384 | Erscheinungsdatum: 09.02.2022 | ISBN: 978-3-7432-1165-0 | Preis: 14,95€ (Paperback)
Klappentext
Die Nacht durchmachen, etwas Verbotenes tun, einen Fremden küssen – als Kaia mal wieder eine Party früh verlässt, hat sie plötzlich das Gefühl, etwas zu verpassen. Also erstellt sie eine Liste mit all den Dingen, die sie noch erleben will. Doch die muss vorerst warten, denn für ein Uniprojekt wird sie mit Jakob zusammengesteckt. Ausgerechnet Jakob, von dem jeder weiß, dass er der größte Chaot auf dem Planeten ist. Blöd nur, dass er Kaias Liste findet und ihr anbietet, sie mit ihr abzuarbeiten. Aber was passiert, wenn sie zu Punkt 6 kommen: der Sache mit dem Kuss?
Quelle: https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/wann_immer_wir_traeumen_immer_trilogie_band_2-10077/
Wenn ich das Buch mit 3 Worten beschreiben müsste…
unterhaltsam
leicht
humorvoll
hr Lieben, ich hoffe, ihr hattet eine schöne Woche und konntet das gute Wetter ebenso genießen wie ich! Heute habe ich eine Rezension für euch, die ich aus gutem Grund eine Weile vor mir her geschoben habe. Bei dem Buch handelt es sich um “Wann immer wir träumen”, den zweiten Band der Immer-Trilogie von Michelle Schrenk. Eine Rezension zum ersten Teil der Reihe könnt ihr hier auf meinem Blog ebenfalls finden – das Buch hat mir leider nicht so gut gefallen und so war ich umso gespannter darauf, ob ich von “Wann immer wir träumen” eher abgeholt werden kann. Danke an dieser Stelle an Loewe Intense für das Rezensionsexemplar!
Wenn ich “Wann immer wir träumen” zusammengefasst betrachte, hat es mir wesentlich besser gefallen als “Wen immer wir lieben”. Dennoch kann ich leider nicht sagen, dass es mich so richtig von sich überzeugt hat. Das liegt allem voran daran, dass die Art und Weise, wie mit manchen Aspekten inhaltlich umgegangen wurde, meinen eigenen Vorstellungen stark widersprochen hat. Aber alles der Reihe nach.
Vielleicht ist es von Vorteil, erst darüber zu sprechen, was mir an “Wann immer wir träumen” gut gefallen hat. “Wann immer wir träumen” besticht für mich mit einer sehr angenehmen, leichten Atmosphäre, einem flüssigen Schreibstil und einer niedlichen Liebesgeschichte. Ich glaube, wenn ich weniger kritisch wäre, könnte es ein ziemlich gutes Buch für Zwischendurch sein, das sich schnell lesen lässt und hier und da die Stimmung mit ein paar humorvollen Einlagen auffrischt. Darüber hinaus mochte ich es sehr, dass wir hier das Geschwistertrio, das man bereits aus Band 1 kennt, nahtlos an das Ende von Band 1 anknüpfend weiterhin begleiten und so erfahren, wie sich die drei Schwestern jede für sich und doch irgendwie gemeinsam weiterentwickeln. So behält die Geschichte ihren roten Faden bei und es ist schön mitanzusehen, wie Kaia und ihre Schwestern trotz ihrer Unterschiedlichkeiten füreinander da sind und aufeinander Acht geben.
Auch Kaia als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie ist ein Ordnungsmensch, der sic gerne an Pläne hält und zufrieden ist, wenn alles genau so läuft, wie sie es sich vorgenommen hat. Hier und da hat sie gerne mal ein wenig Spaß, doch eigentlich ist es Erfolg in dem, was sie tut, was ihr Freude bringt. So ist sie sehr zielstrebig wenn es um ihr Studium geht und kann hier und da ein wenig zu verkopft sein. Ich mochte sie so, wie sie ist, ziemlich gerne. Doch im Verlauf der Geschichte stellten sich zwei Probleme heraus. Zum einen lässt Kaia sich viel zu sehr von der Meinung anderer beeinflussen. Ich habe sie zu beginn als ziemlich sicher und selbstbewusst eingeschätzt, weshalb es für mich überhaupt nichts damit zusammengepasst hat, dass sie sofort an ihrem Lebensstil zu zweifeln begonnen hat, sobald jemand daran Kritik geäußert hat. Das führt mich zum zweiten Punkt, denn ich konnte mich nicht damit anfreunden, wie Kaias Umfeld ihr den Eindruck vermittelt hat, die Art und Weise, wie sie ihr Leben gestalten würde, sei falsch. Das Buch hat aus meiner Sicht heraus versucht, die Message zu verbreiten, dass ein erfülltes Leben nur dann möglich ist, wenn man Risiken eingeht, ab und zu etwas beinahe Verbotenes tut und von Grund auf spontan ist, anstatt alles ernst zu nehmen und Pläne zu machen. Es mag sein, dass das für viele Menschen zu einem guten Leben dazu gehört, aber meiner Meinung nach kann man das nicht einfach für alle gelten lassen. Jeder führt sein Leben auf die eigene Art und Weise und die Definition von Glück sieht für jedes Individuum ebenfalls anders aus. Ich hätte mir gewünscht, dass Kaia trotz der lauten Meinungen um sich herum zu ihrem Lebensstil steht, anstatt sich darum zu bemühen, ihr Leben umzukrempeln, nur weil es ihr jemand anderes gesagt hat. Das, was sie getan hat, passte für mich einfach nicht zu der Kaia, die ich zu Beginn kennengelernt hatte und ich hatte zeitweise den Eindruck, man hätte ihre Persönlichkeit mit einer anderen ausgetauscht. Kaia bekommt von ihren Mitmenschen das Gefühl vermittelt, dass sie sich ändern muss. Dabei zweifelt sie nie an, dass die anderen Recht haben, sondern nimmt es einfach an und setzt sich in den Kopf, sich schlagartig ändern zu müssen, um der Vorstellung der anderen zu entsprechen. Gegen Veränderungen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, aber hier finden sie nicht aus eigener Motivation heraus statt. Das war sehr schade – aufgrund der Hoffnung, dass die Message sich zum Ende hin in eine andere, aus meiner Sicht bessere Richtung entwickeln würde, bin ich am Buch dran geblieben, aber leider hat sich nichts geändert.
Darüber hinaus störte mich am Plot, dass es leider ziemlich viele “Zufälle” gab, dank derer sich handlungsrelevante Situationen ergaben. Dadurch wirkte das Buch auf mich recht stark gescripted. Das ist ein Buch in der Regel natürlich auch, aber die Geschehnisse wirkten daraus resultierend einfach oft nicht mehr in sich schlüssig, sondern lediglich so von der Autorin erdacht.
Die Liebesgeschichte mag für den einen kitschig, für den anderen genau richtig sein. Mich hat sie leider nicht so richtig mitfiebern lassen, aber das kann auch daran liegen, dass meine Freude auf die Lovestory davon überschattet wurde, dass ich so enttäuscht von Kaia, ihrer Entwicklung und der Message des Buches war. Wenn ihr nicht ganz so kritisch seid wie ich und einfach nach guter Unterhaltung sucht, könnte das Buch dennoch etwas für euch sein!
Mein Fazit
“Wann immer wir träumen” ist ein recht kurzweiliges New Adult Buch mit einer ordentlichen Prise Humor, das mich leider nicht ganz von sich überzeugen konnte. Die Message, die das Buch vermittelt, konnte ich leider nicht mit meinen eigenen Vorstellungen und Werten in Einklang bringen, was das restliche Leseerlebnis unglücklicherweise ziemlich stark überschattet hat.